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17.02.2023
atomstopp: Atomstrom nicht nur dreckig und gefährlich, sondern auch unzuverlässig
Französischer Netzbetreiber RTE gibt Zahlen für 2022 bekannt: 30 Prozent weniger Atomstrom als in vergangenen Jahren, auch infolge der Erdüberhitzung. Atomlobby-Nation Frankreich wird zum Netto-Stromimporteur.
Frankreich hat sich wie kein anderer Staat der Welt von Atomstrom abhängig gemacht und bezieht den größten Teil seines Stromes aus AKWs. Die Gefahren der Nuklearenergie, etwa die Verseuchung ganzer Landstriche bei einem Unfall oder den für viele Jahrtausende strahlenden Müll, mutet man den Menschen zu. Schließlich liefern Atommeiler - angeblich - verlässlich große Mengen Strom.
Wie so viele andere Versprechen hat sich auch das als Märchen der Atomindustrie entpuppt. Im Sommer 2022 musste Frankreich viel Strom importieren, da teilweise mehr als die Hälfte seiner 56 Reaktoren wegen technischer Defekte und umfassender Wartungsarbeiten nicht in Betrieb waren. Über das ganze Jahr gerechnet wurde die Atomkraftnation Frankreich zum Netto-Stromimporteur.
»Endgültig als Lüge entlarvt wurde die Behauptung, dass Atomstrom einen Beitrag zur Klimawende leisten kann«, stellen Gabriele Schweiger und Roland Egger von atomstopp_oberoesterreich fest. Mussten im Sommer 2022 doch viele Meiler in Frankreich hitzebedingt herunterreguliert werden. Die Flüsse, aus denen AKWs ihr Wasser beziehen, führten so wenig und so warmes Wasser, dass es nicht mehr zur Kühlung der Meiler genutzt werden konnte und durfte, obwohl die Regierung die Temperatur-Grenzwerte für die Rückleitung des aufgeheizten Wassers in die Gewässer ohnehin bereits hochgeschraubt hatte.
»Das viele Geld, welches die teuren Atommeiler verschlingen, fehlt an anderer Stelle. An Frankreichs mehr als 7000 Kilometer langer Küste stehen insgesamt 80 Offshore-Windräder, während etwa Deutschland bei halber Küstenlänge mehr als 1500 solcher im Meer stehender Windräder betreibt«, zeigen Schweiger und Egger an einem Beispiel auf, in welche Sackgasse die Atomlobby ein Land führt.