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14.02.2024
atomstopp: US-Atomlobbyist Kerry empfiehlt Österreich AKW-Bau
Ex-US-Außenminister John Kerry rät Österreich zu Atomstrom, um von Russland unabhängiger zu werden - obwohl die Atomindustrie weltweit von Russland abhängt.
"Russland besitzt 46 Prozent der weltweiten Uran-Anreicherungskapazität. Auch in der Uranproduktion spielt es eine dominante Rolle: Putins Diktatur stellt etwa 5 Prozent der weltweiten Uranproduktion, Kasachstan 43 Prozent und Usbekistan 7 Prozent, beides ehemalige Sowjetstaaten mit enger Anbindung an Russland. Wie Putin mit solchen Staaten verfährt, wenn sie ihm nicht hörig sind, kann man seit 2020 in der Ukraine sehen. Obwohl er als "Sondergesandter des US-Präsidenten für das Klima" alle diese Fakten genau kennt, empfahl Kerry gestern in Paris ausdrücklich, Österreich möge in die Atomstromproduktion einsteigen", erklärt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben!
Kerry soll als Klimaschutzbeauftragter zwar bald Geschichte sein, die Methode aber bleibt System. Egal wie falsch und dreist die Versprechungen der Atomlobby sind, sie werden ständig wiederholt, um den Finanzstrom am Laufen zu halten. Denn natürlich weiß Kerry, dass sein Vorschlag in noch größere Abhängigkeit von Russland führen würde, importiert doch die USA selbst nach wie vor große Mengen an Uran und Atomstrom-Technologie aus Russland, trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine. Bezeichnenderweise steht Rosatom, der staatliche russische Atomstromproduzent und weltweit führende Atomkraftwerks-Produzent nicht auf der Sanktionsliste. Auch jetzt nicht, obwohl jüngst Vorwürfe laut wurden, Rosatom zwinge ukrainischen Bedienstete unter Folter zur Mitarbeit im okkupierten AKW Saporischschja.
"Die Abhängigkeit von angereichertem Uran und Atomstrom-Technologie aus Russland ist sowohl in Europa als auch den USA so groß, dass man Rosatom nicht auf die Sanktionsliste setzen kann. Warum es die Atomlobby trotzdem wagt, als Maßnahme für die Unabhängigkeit den Bau von Atomkraftwerken zu empfehlen, kann man nur verstehen, wenn man die Milliardensummen sieht, die in der Atomindustrie bewegt werden", zeigt Stoiber die wahren Motive auf.
"Für die Atomindustrie ist diese Methode nicht neu. Sie weiß genau, dass es die jetzt propagierten Schrumpfmeiler trotz jahrzehntelanger Forschung nicht gibt, sondern diese nur auf dem Reißbrett gezeichnet sind. Sie weiß genau, dass sie auch herkömmliche Reaktoren in großer Zahl in den nächsten Jahrzehnten nicht bauen kann. Und sie weiß daher genau, dass Atomstrom zur Klimawende keinen positiven Beitrag leisten kann, sondern jeder für AKWs vergeudete Euro beim Ausbau der Erneuerbaren fehlt", so Stoiber abschließend.
Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51