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25.04.2024
atomstopp: IAEA lernt weder aus Tschernobyl noch aus Saporischschja
Vor 38 Jahren verursachte die Atomindustrie in Tschernobyl den ersten Super-GAU. Davon und von weiteren Unfällen unbeeindruckt, lobbyiert die IAEA aggressiv für Atomstrom.
Am 26. April 1986 explodierte der Reaktorblock 4 des Atomkraftwerkes im damals sowjetischen Tschernobyl in der heutigen Ukraine. Die Folgen für die direkt betroffenen Menschen waren verheerend, über Europa ging ein gesundheitsschädlicher Fallout nieder und weite Gebiete werden noch für lange Zeit unbewohnbar bleiben.
"Im Jahr 1980 - in Tschernobyl wurde schon der Katastrophenblock 4 gebaut - empfahl die Internationale Atomenergieorganisation IAEA den Bau als "im europäischen Teil der Sowjetunion zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirtschaftlich vollkommen gerechtfertigt". Eine krasse Fehleinschätzung, wie die ganze Welt 1986 miterleben musste", so Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben!
Wenn die IAEA schon aus Tschernobyl nichts gelernt hat, so hätte sie doch nach dem 11. März 2011 umdenken müssen, als in der Hochtechnologie-Nation Japan ein Erdbeben mit Tsunami genügte, um mehrere Super-GAUs auszulösen und 170.000 Menschen zur Flucht zu zwingen.
Gegenwärtig wird das größte AKW in Europa im ukrainischen Saporischschja immer wieder in kriegerische Handlungen hineingezogen, zum Teil auch direkt beschossen. IAEA-Chef Rafael Grossi warnt in immer drastischeren Worten vor den Gefahren dieser unverantwortlichen Kriegshandlungen. Er meint aber wider besseres Wissen: "Nicht die Atomkraft ist das Problem, sondern der Krieg. Er kann ein Atomkraftwerk zerstören".
"Die Welt musste am 26. April 1986 begreifen, dass ein AKW nicht sicher zu betreiben ist. Weder Fukushima noch die derzeitige permanente Bedrohung durch das AKW Saporischschja hätte es noch gebraucht, um das zu verstehen. Trotzdem versucht die IAEA immer aggressiver, den Ausbau von Atomkraftwerken voranzutreiben - weltweit etwa bei den Weltklimakonferenzen COP, zuletzt forciert in Europa: So hat sie Ende März in Brüssel unter dem Titel "Nuclear Energy. Powering tomorrow. Today." zum ersten "Nuclear Energy Summit" geladen. Da Österreich seit 1957, ihrem Gründungsjahr, Mitglied der IAEA ist, hat die österreichische Politik eine große Chance: Sie muss mit der atomkraftfreien Staatenmehrheit eine Allianz bilden und die wenigen Länder, die AKWs betreiben, in die Schranken weisen", zeigt sich Stoiber optimistisch, dass die Atomlobby zurückgedrängt werden kann.
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Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51