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13.03.2025
atomstopp-Faktencheck: Verdreifachung der Atomstromproduktion?
Eine Verdreifachung der Atomstrom-Produktion fordern die Techkonzerne Amazon und Google in einem jüngst unterzeichneten Aufruf. Diese Meldung geisterte ohne weitere Einordnung durch die Medien. Wie sieht die konkrete Situation im Mutterland dieser Konzerne, den USA, aus?
"Nur 5 der insgesamt 52 in den USA laufenden AKWs sind jünger als 30 Jahre. Ohne gefährliche Laufzeitverlängerungen hätte die USA 2031 nur noch diese 5 Reaktoren in Betrieb, alle anderen 47 Meiler wären dann nämlich älter als 40 Jahre. Eine Verdreifachung der Nuklearstromproduktion bleibt daher zum Glück eine Illusion der außer Rand und Band geratenen Nuklearlobby und der Techkonzerne", erläutert Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben!
"Wie in allen Ländern, in denen die Bevölkerung ein Mitspracherecht hat und die wahren Kosten veröffentlicht werden, sind auch in den USA neue AKWs kaum zu bauen. So wurden 2017 zwei Reaktorbaustellen nach 4-jähriger Bauzeit und Kosten von etwa 9 Milliarden Dollar abgebrochen (Virgil C. Summer 2 und 3). Die in den letzten Jahren fertiggestellten beiden Reaktoren Vogtle 3 und 4 waren von Kostenexplosionen auf das 2,5-fache und massiven Bauzeitüberschreitungen geprägt. Die beiden Projekte trieben den Nuclear-Konzern Westinghouse in die Insolvenz. Warum träumt man angesichts dieser Fakten von einer Verdreifachung der Atomstromproduktion?", fragt Stoiber.
"Anstatt ihre Technik intelligent aufzusetzen, bauen die großen US-Techkonzerne ihre KI-Modelle so, dass sie Unmengen an Strom verbrauchen. Da dieser Strom nicht zur Verfügung steht, versuchen sie, die Illusion aufzubauen, er könnte durch AKWs produziert werden, obwohl allen mit der Materie befassten klar ist, dass das unmöglich ist. Offenbar lassen sich aber auch mit Illusionen Geschäftsmodelle aufbauen und die Menschen täuschen. Da die AKW-Luftschlösser aber den Ausbau der Erneuerbaren verzögern und Unsummen verschlingen, zahlen die Bürger_innen einen hohen Preis. Das ist in den USA nicht anders als in Europa", so Stoiber.
"Wir werden weiterhin alles tun, um die Nonsens-Meldungen der Nuklearlobby aufzuzeigen. Die politisch Verantwortlichen sind gefordert, den Menschen endlich die Wahrheit zu sagen - dass es ohne Einsparungen nicht gehen wird - und ressourcenverschlingenden Technologien den Kampf anzusagen", fordert Stoiber abschließend.
Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51