Personen, die die Kampagne "Österreich - RAUS aus EURATOM" unterstützen.
Univ.-Doz. Dr. Peter WeishDas Nein zur Atomkraft ist klar zu begründen:Atomkraft ist eine Katastrophentechnik, die viele unlösbare Probleme schafft. Es ist unverantwortlich, im großindustriellen Maßstab radioaktive Abfälle zu produzieren und der Nachwelt diese gesundheitsschädigenden Altlasten zu hinterlassen. Die Vorräte brauchbarer Uranerze sind begrenzt, Atomkraft kann keinen Beitrag zur Minderung der Klimaproblematik leisten. Atomkraft führt unausweichlich tiefer in eine energiepolitische Sackgasse und lenkt vom Hauptproblem der reichen Länder ab: Wie man mit weniger Energieumsatz und Materialverschleiß eine bessere Lebensqualität verwirklicht. Ja zum Austritt Österreichs aus EURATOM Ein Staatenbund zur Förderung einer nicht zukunftsfähigen katastrophenträchtigen Technik ist obsolet. Das war bereits vor Österreichs Beitritt zur EU klar. Es war ein Fehler, dass Österreich EURATOM (einem Staatenbund zur Förderung der Atomenergie) beigetreten ist. Mitglied einer Vereinigung zu sein und deren Zielsetzungen zuwider zu handeln ist inkonsequent und unredlich. Die Mitgliedschaft bei EURATOM schwächt daher Österreichs ablehnende Haltung zur Atomkraft. Es ist Unsinn, zu glauben, Österreich könne EURATOM von innen heraus reformieren. Ein Austritt Österreichs aus EURATOM schafft klare Verhältnisse und ist die Grundlage einer glaubwürdigen atomkritischen Energie- und Außenpolitik. Als dezidiertes EURATOM-Nichtmitglied ist es Österreich leichter möglich, konsequent gegen die nukleare Bedrohung seitens seiner Nachbarstaaten aufzutreten, statt wie heute diese Bedrohung sogar mit zu finanzieren. Ein Austritt Österreichs aus EURATOM wäre ein deutliches Signal für die EU, einen Wandel in Richtung Zukunftsfähigkeit und Lebensfreundlichkeit einzuleiten. Aus diesen Gründen befürworte ich einen Austritt aus EURATOM. Peter Weish wurde 1936 in Wien geboren, studierte Biologie, Chemie, Physik und promovierte 1966 zum Doktor der Philosophie. Während seiner Tätigkeit am Institut für Strahlenschutz im Reaktorzentrum Seibersdorf begann er sich1969 kritisch mit den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Aspekten der Atomenergie auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit E. Gruber verfasste er das wissenschaftliche Taschenbuch „Radioaktivität und Umwelt“ (G. Fischer Verl. 1975). Seine Lehrtätigkeit startete er 1970 am Institut für Zoologie der Boku Wien, 1992 habilitierte er an der Universität Wien im Fach Humanökologie. Thema: „Beitrag der Humanökologie zur Technikbewertung am Beispiel der Kernenergie“. Weish ist seit Jahrzehnten aktiv in der Ökologiebewegung, was sich auch in der Mitarbeit in maßgeblicher Funktion bei verschiedenen Umweltschutzorganisationen wie z.B. Forum Wissenschaft & Umwelt oder Ökobüro verdeutlicht. 1997 war er Proponent und Sprecher des Gentechnik-Volksbegehrens. Obwohl er im selben Jahr offiziell in den Ruhestand trat, führte er seine Arbeit sowohl als Universitätslehrer (Humanökologie und Umweltethik) als auch im Rahmen der Umweltschutzorganisationen weiter. a.o. Univ. Prof. Doz. Dr. Bernd LötschDer EURATOM-Vertrag sieht seit den späten 50er-Jahren des 19. Jahrhunderts vor, die Voraussetzungen für den Aufbau einer mächtigen Atomindustrie zu schaffen. Seit Jahren laufen Anti-Atom- und Umweltgruppen Sturm gegen EURATOM. Und dieser Kritik schließe ich mich an: der EURATOM-Vertrag ist veraltet und hat in einer demokratischen Europäischen Union keinen Platz. Der EURATOM-Vertrag ist weitgehend vor kritischer Prüfung durch das Europäische Parlament geschützt. Dem Europäischen Parlament wird allenfalls eine beratende Funktion bei Atomentscheidungen zugebilligt. Günstige EURATOM-Kredite zur Förderung der Atomindustrie werden ausschließlich durch die Europäische Kommission vergeben – vorbei am Europäischen Rat und vorbei am Europäischen Parlament. Und die Europäische Kommission ist es auch, die gestützt auf den EURATOM-Vertrag Subventionen trotz Wettbewerbsverzerrung für die Atomindustrie zulässt.Jeglicher Versuch, den EURATOM-Vertrag zu reformieren, ist gescheitert. Für Österreich bleibt somit die Option, die Mitgliedschaft bei EURATOM einseitig zu kündigen und damit klar zu zeigen, dass man mit der Sonderrolle, die der Atomindustrie zugebilligt wird, nicht einverstanden ist. Ich bin überzeugt, dass nach einem solchen Schritt die Zustimmung der Österreicherinnen und Österreicher zur Europäischen Union generell steigen würde. Die Förderung der Atomindustrie – mit all ihren unlösbaren Problemen und Risiken - durch die Europäische Union, stößt gerade in Österreich auf großes Unverständnis. Das Argument – Österreich brauche die EURATOM Beteiligung, weil EURATOM auch die Sicherheitstechnik und das Atommüll-Management verbessern wolle, ist falsch. Nach dem Verursacher-Prinzip sind auch dafür nur die Risiko- und Atommüll-Verursacher zur Kasse zu bitten – nicht ein Land, das unter beträchtlichen finanziellen Opfern auf Kernenergie verzichtete (Zwentendorf, damals 14 Mrd. ATS in den Sand gesetzt, um nuklearfrei zu bleiben). Auch die Haltung der EU im Temelin-Konflikt – Billigung des Baues des anfälligen Reaktors in provokanter Grenznähe zum strikt nuklearfreien Nachbarstaat Österreich – zeigte, dass die EURATOM-Mitgliedschaft Österreichs in Wahrheit nicht zählte. Wären wir nicht dabei gewesen, wäre das Ergebnis nicht anders– nur bedeutend billiger! Gerade rund um den Tschernobyl-Gedenktag wird die Erinnerung wieder sehr wach: Die Atomindustrie hinterlässt uns und unseren Kindern und deren Kindern ein unverantwortbares Erbe. Effizienzsteigerung der Energienutzung, auch als Beschäftigungsimpuls (und in wesentlicheren Verbrauchssektoren als der Haushaltsbeleuchtung!) gekoppelt mit besserer Ökostromförderung muss im Vordergrund stehen! Deshalb bin ich dafür, dass die Bundesregierung mit Brüssel so schnell wie möglich in Verhandlungen eintritt, um die Zahlungen Österreichs an EURATOM zu beenden bzw. umzulenken. Wir können an die EU nicht Förderungen für eine Technologie bezahlen, die bei uns per Gesetz verboten ist – und das mit guten Gründen und mit demokratischer Willensbildung. Bernd Lötsch ist Generaldirektor des Naturhistorischen Museums, Wien. Mathilde HallaWenn unsere Regierung nicht irgendwelche geheimen Atompläne im stillen Kämmerchen bereithält, gibt es keinen vernünftigen Grund gegen einen Ausstieg aus dem EURATOM-Vertrag, denn
Das Beibehalten des EURATOM-Vertrages wäre für Österreich ein großer Schaden und es sollten Politiker, die dafür die Verantwortung tragen, auch zur Rechenschaft gezogen werden. Österreichische Steuergelder werden nicht nur zum Fenster hinaus, sondern auch in den Rachen der Atomindustrie geworfen. Mathilde Halla ist Konrad-Lorenz Preisträgerin (2000), Preisträgerin des Nuclear Free Future Award (2005), Konsulentin für Umweltfragen der oö. Landesregierung, mehr als 30 Jahre aktiv im Antiatom- Widerstand (Zwentendorf, Wackersdorf, Temelin). Hildegard BreinerEs ist für mich eine Frage der Glaubwürdigkeit, dass das AKW-freie Österreich aus dem EURATOM-Vertrag austritt.Der in der euphorischen Pro-Atom-Phase im März vor 52 Jahren in Rom unterzeichnete Vertrag entspricht weder der Kostenwahrheit noch dem Verursacherprinzip und versperrt den Weg ins solare Zeitalter. Mit der Gründung der IRENA (International Renewable Energy Agency) im Jänner 2009 haben wir zwar endlich ein tragfähiges, zukunftsorientiertes Gegengewicht, das Österreich auch unterstützt. Aber eine Ablöse des EURATOM- durch einen EURENEW-Vertrag als neue Grundlage und dritte Säule der EU ist es immer noch nicht. Daher ist jetzt als Konsequenz der entscheidende eigene Schritt fällig, nämlich den EURATOM-Vertrag einseitig zu kündigen. Damit würde auch ein Signal an andere Staaten gesendet, ebenfalls das Steuer in die richtige, nachhaltige Richtung der dezentralen neuen erneuerbaren Energien zu lenken. Übrigens, was hat uns das "Dabeisein und Mitbestimmen" (Argument unserer Bundesregierung gegen den Austritt) denn bisher gebracht? Außer "Mitbezahlen"? Hildegard Breiner ist Obfrau des Naturschutzbundes Vorarlberg, Sprecherin der Vorarlberger Plattform gegen Atomgefahren und Preisträgerin (Nuclear Free Future Award (2004), Dr.-Toni-Russ-Preis (2008), Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz (2000), Großes Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg (2000), Umweltpreis des Landes Vorarlberg (1988)) und Botschafterin der Arge Alp 2005. Dipl.-Ing. Friedrich WitzanyZuerst war die Bombe. Und das will schon was heißen. Und dann die Verlegenheit: Vielleicht Kanäle sprengen durch die Kontinente, Berge versetzen oder Wasser zu Dampf erhitzen und damit elektrischen Strom erzeugen? Wer Robert Jungk kennt, weiß, was man von der so genannten friedlichen Nutzung der Atomenergie zu halten hat.Obwohl Tschernobyl passiert ist, verspricht uns die nukleare Priesterschaft die unerschöpfliche Energie und neuerdings die Rettung des Klimas obendrein. Das ist die Freiheit um den Preis totaler Abhängigkeit und Überwachung, die wir nicht meinen. Und die Finanzkrise scheint den Protagonisten für eine strahlende Zukunft noch entgegen zu kommen. Sie bedienen sich raffinierter Konstrukte wie zum Beispiel EURATOM eines ist, ausgesonnen im Steinzeitalter effizienter Energietechnologien. Unzeitgemäß, überholt, hoffnungslos, kurzsichtig und gefährlich, wenn bei EURATOM Maßstäbe für eine nachhaltige und menschengerechte Entwicklung genommen werden sollten. Wir brauchen keine Wiederbelebung einer technischen Fehlentwicklung sondern ein kreatives und harmonisches Miteinander von Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Ökologie. Friedrich Witzany ist Konrad-Lorenz-Preisträger (2000), mehr als 30 Jahre aktiv im Antiatom Widerstand (Zwentendorf, Wackersdorf, Temelin), war langjähriger Obmann des Naturschutzbundes OÖ. Univ.-Prof. Dr. Michael RosenbergerIch befürworte das Anliegen, dass die Bundesregierung der Republik Österreich im Sinne einer aktiven Antiatompolitik den Austritt aus EURATOM konsequent betreibt.Wir ChristInnen glauben an Gott den Schöpfer, der uns die Erde zu treuen Händen übergeben hat. Diese Erde gilt es so zu erhalten und zu gestalten, dass auch künftige Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden. Das schließt die Sorge für eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung ein. Atomenergie ist nicht nachhaltig, weil sie einerseits aus sehr begrenzten fossilen Ressourcen stammt und andererseits die Endlagerung eine unermessliche finanzielle Last sowie ein nicht abschätzbares Risiko für künftige Generationen darstellt. Der EURATOM-Vertrag bewirkt, dass allein aus Österreich jährlich 40 Mio. Euro in die Atomenergie fließen. Die Atomenergie wäre nicht wettbewerbsfähig, wenn es diese Fördermittel nicht gäbe. Die Förderung führt zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung zuungunsten erneuerbarer Energien und Technologien. Michael Rosenberger ist Rektor der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, Umweltsprecher der Diözese Linz und er vertritt auch die Konferenz der diözesanen Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche Österreichs. Gerhard HadererDer SuperGAU von Tschernobyl vor 23 Jahren hat uns gezeigt, dass mit der Atomenergie nicht zu spaßen ist.Dass die Folgen der Katastrophe auch die nächsten Jahrzehnte und teilweise noch Jahrhunderte zu spüren sein werden, sollte eigentlich Warnung genug an alle Politiker und an alle neuen und alten Atomfanatiker sein. Dabei geht es nicht bloß darum, dass vielleicht wegen radioaktiver Verseuchung Spielplätze und Sandkisten geschlossen werden, wie ich das in einem Bild nach der Katastrophe von Tschernobyl verdeutlicht habe. Die Atomenergie mit ihren unlösbaren Problemen und unabsehbaren Auswirkungen auch noch mit den Steuergeldern - also mit unser aller Geld - zu stützen, ist schlichtweg unmoralisch und das lehne ich zutiefst ab. Dass Österreich die Förderung der europäischen Atomindustrie einstellt und aus dem Vertrag zur Förderung der Atomenergie aussteigt, findet meine volle Zustimmung, deshalb unterstütze ich auch die Kampagne "Österreich - RAUS aus EURATOM"! Gerhard Haderer ist ein weitum bekannter Karikaturist. Seine Zeichnungen erscheinen in zahlreichen Zeitungen und Magazinen (profil, stern, …) Univ.Prof DI Dr.techn. August RaggamWarum jeder Cent an Förderung für die Atomindustrie eine vorprogrammierte Fehlinvestition darstellt, erklärt Prof. August Raggam aus seinen Erkenntnissen als Biomasse-Pionier in einer Schlüsselaussage:Das CO2 - Problem kann nicht mit Öl, Gas, Kohle, Atomstrom oder Geothermie gelöst werden, sondern nur mit den Sonnenenergieformen. Jedes Land hat Sonnenenergieformen im Überschuss – bei uns bzw. in der EU könnte uns sogar die eleganteste (weil gespeicherte) Form der Sonnenenergie, die Biomasse, ausreichend versorgen (was aber aus Unwissenheit oder Interessenskollision gerne bezweifelt wird). Der Humusschwund trägt die Hauptschuld am Klimawandel. Unsere Zukunft liegt in der Hand von Bauern, die uns mit Lebensmittel, Wärme, Strom und Treibstoffen aus einer neuen humusaufbauenden Kreislauf-Landwirtschaft versorgen. August Raggam ist Biomasse-Pionier der ersten Stunde, Gründer des Forschungsinstitutes „Alternative Energienutzung - Biomasse“ an der TU Graz (1973!), Mentor und Mitbegründer der Firmen KWB und ÖKOFEN, Buchautor und als Energieexperte viel gefragter Referent Christian FelberGregor SieböckAuf meiner Weltenwanderung habe ich auf der ganzen Erde viele nachhaltige Alternativen zur Atomkraft kennengelernt: sie reichen von erneuerbaren Energiequellen, bis weniger Energieverschwendung und einfachem, bewussten Leben. Atomkraft ist nicht nur gefährlich und unökologisch sondern auch sehr teuer und konzentriert die Macht in den Händen einiger weniger. Es ist an der Zeit, alternative Wege zu beschreiten, die dem neuen Zeitgeist entsprechen: Eigenverantwortung für unser Handeln zu übernehmen, danach zu leben, dass alles auf der Erde miteinander verbunden ist und eine Einheit bildet sowie sozial, wirtschaftlich und ökologsch nachhaltig zu leben. Zu diesem Zeitgeist gehört Atomkraft nicht mehr dazu und im Sinne der Glaubwürdigkeit der Politik unsereres Landes ist es daher hoechste Zeit, aus Euratom auszutreten; ein für alle Mal!Der Weltenwanderer geht zu Fuß um die Erde und zeigt dabei auf wie wir bewusster und verantwortungsvoller leben können. Seine Reise ist eine Hommage an die Wiederentdeckung der Einfachheit und Langsamkeit in unserem Leben und an die Schönheit unserer Erde. www.globalchange.at |