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06.11.25 Nuclear Energy Conference 2025 macht deutlich: SMR-AKW-Pläne dienen dazu, Fördertöpfe und Investorengelder anzuzapfen
Mit 100 Teilnehmer_innen war das OK-Deck in Linz bei der Nuclear Energy Conference - NEC2025 bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Besucher_innen befanden sich Bürgermeister, Gemeinderät_innen, Landtagsabgeordnete und auch 26 Schüler_innen - ein breites, interessiertes Publikum, das sich über die Atompläne in Temelín und die fragwürdige "SMR-Technologie" informierte.
Image1008 Der Physiker Matthias Englert, Experte für zukünftige Reaktorsysteme, betonte in seiner Keynote, dass zwar derzeit viel von einer "Renaissance der Kernenergie" die Rede sei, in Wirklichkeit jedoch nur eine Renaissance der Ankündigungen stattfinde. Kommerziell wettbewerbsfähige SMRs seien nicht in Sicht. Viele Systeme befänden sich nach wie vor "in der Entwicklung" - manche seit Jahrzehnten, ohne dass ein marktreifes Produkt absehbar sei. Englert wies darauf hin, dass nach der Investition von vielen Milliarden Steuergeldern die Industrie nun zunehmend auf der Suche nach Venture Capital sei. Er machte zudem deutlich, dass SMRs keine sinnvolle Option zur Bekämpfung der Klimakatastrophe darstellten.

Oberösterreichs Anti-Atom-Beauftragter Dalibor Strasky gab einen Überblick über die Energiesituation in Tschechien, die bestehenden AKWs und geplanten AKW- und Endlager-Projekte. Patricia Lorenz, Anti-Atom-Sprecherin von Global 2000 erläuterte die rechtliche Situation der geplanten SMR-Errichtung.

atomstopp-Geschäftsführer Herbert Stoiber analysierte in seinem Referat, warum die Atomlobby beharrlich auf der Bezeichnung "Small Modular Reactor" für die SMR-AKWs besteht: "Die Atomindustrie verwendet den Begriff "small", um Ungefährlichkeit und Beherrschbarkeit zu suggerieren. Das darin implizierte Versprechen, irgendwann sichere Mini-AKWs bauen zu können, hilft, viele Milliarden loszueisen. Daher haben sich die österreichischen Anti-Atom-Organisationen darauf geeinigt, das Akronym "SMR" richtigerweise als "Smart Marketing Reactor" auszuschreiben."

Das abschließende Forumsgespräch der NEC2025 wurde vom umsichtigen Moderator Markus Staudinger, Außenpolitikchef der Oberösterreichischen Nachrichten, aufgrund der großen Beteiligung des Publikums verlängert. Klima-Landesrat Stefan Kaineder unterstrich in der Debatte, dass Atomstrom überflüssig sei, wenn der Ausbau erneuerbarer Energien konsequent vorangetrieben werde. Die Atomkraft, so Kaineder, bleibe zudem die einzige Technologie, die mit ihrem radioaktiven Abfall unzähligen Generationen eine bleibende Gefahr hinterlasse.

Pressefotos (Fotos: Gerold Wagner, honorarfrei verwendbar)

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51

Hinweis: Die NEC wurde organisiert von atomstopp_atomkraftfrei leben! mit Unterstützung des Anti-Atom-Komitees und ermöglicht durch die Anti-Atom-Offensive des Landes Oberösterreich.
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28.10.25 70 Organisationen fordern von Umweltminister Totschnig die Bekämpfung des Taxonomie-Urteils
Die EU-Kommission will Atomkraft als nachhaltig einstufen, um Investoren anzulocken. Dagegen hat Österreich geklagt. Nachdem diese Klage abgewiesen wurde, kann und muss Österreich nun ein Rechtsmittel einlegen. Das fordern 70 Organisationen aus ganz Europa in einem Appell an Umweltminister Norbert Totschnig.
Image1007 "Obwohl seit der Urteilszustellung schon sieben Wochen vergangen sind, hält sich Umweltminister Totschnig weiterhin bedeckt. Er muss dringend Farbe bekennen und bekanntgeben, dass das Urteil des Gerichts nicht hingenommen und beim Gerichtshof ein Rechtsmittel eingelegt wird", unterstreicht Anna Weinbauer, stellvertretende atomstopp-Obfrau die Forderung der 70 Organisationen aus ganz Europa.

"Natürlich kann niemand vorhersagen, wie das Urteil des Gerichtshofes letztlich ausfallen wird. Aber bis dieses in einigen Jahren vorliegt, wird niemand auf Grundlage der Taxonomieverordnung in Atomkraft investieren", weist atomstopp-Geschäftsführer Herbert Stoiber auf die Bedeutung des Rechtsmittels hin und führt aus: "Bis dahin sollte allen klar sein, dass Investitionen in AKW-Neubauten die dringend notwendige Klimawende behindern. Schließlich ist selbst bei sofortigem Planungsstart eines AKWs Strom erst in frühestens 20 bis 25 Jahren zu erwarten. Das zeigen alle vier AKW-Neubauten, die in den vergangenen 20 Jahren EU-weit in Betrieb gegangen sind."

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
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