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24.03.25 atomstopp: 2024 Wachstum bei Erneuerbaren 700 Gigawatt, bei Atomstrom 7 Gigawatt
Die IEA gab heute eine Presseaussendung zu einem von ihr erstellten Report heraus. Darin wird auf die steigende Stromnachfrage hingewiesen und so getan, als würden Erneuerbare UND Atomstrom rasch ausgebaut werden. Das ist falsch, denn die Atomstromkapazitäten stiegen nur um 7 Gigawatt, während die Erneuerbaren um 700 Gigawatt ausgebaut wurden.
Im der Presseaussendung der IEA heißt es wörtlich: "Das wachsende Angebot an emissionsarmen Quellen deckte den größten Teil des Anstiegs der weltweiten Stromnachfrage im Jahr 2024. Die weltweit neu installierte Leistung erneuerbarer Energien stieg auf rund 700 Gigawatt und erreichte damit im 22. Jahr in Folge einen neuen Jahresrekord. Der Zubau von Kernenergiekapazitäten erreichte den fünfthöchsten Stand in den letzten drei Jahrzehnten. Infolgedessen entfielen 80 % des Anstiegs der weltweiten Stromerzeugung im Jahr 2024 auf erneuerbare Energien und die Kernenergie."

"Die IEA stellt Erneuerbare und AKWs so geschickt nebeneinander, als würden beide hohe Wachstumsraten aufweisen. Sie unterschlägt in der Presseaussendung die Information, dass nach ihren eigenen Zahlen der Zuwachs der Atomkraftkapazität nur 7 Gigawatt ausmachte. Diese 7 Gigawatt stehen 700 Gigawatt Zuwachs bei den Erneuerbaren gegenüber. Das heißt, der Ausbau der Atomkraft-Kapazitäten entspricht 1 Prozent des Wachstums der Erneuerbaren", zeigt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! auf.

"Damit wird die IEA ihrer Rolle als Atomlobby-Organisation mehr als gerecht. Denn sie versucht mit solchen Zahlenspielereien vergessen zu machen, dass Atomstrom zur Bedeutungslosigkeit herabsinken wird. Seit 1996 halbierte sich der Anteil der Atomenergie an der weltweiten Stromerzeugung. Damals lag er auf dem historischen Spitzenwert von 17,5 Prozent, 2023 nur noch bei 9,1 Prozent. Selbst dieser geringe Wert sinkt weiter, weil die etwa 400 AKWs weltweit eine durchschnittliche Laufzeit von 32 Jahren aufweisen, also nach und nach abgeschaltet werden müssen. Selbst gefährliche Laufzeitverlängerungen ändern daran nichts Wesentliches, weil Erneuerbare zügig ausgebaut werden und ihr Anteil daher rasch wächst", so Stoiber.

"Die IEA könnte eine wichtige Rolle einnehmen, wenn sie die US-amerikanischen Big-Tech-Konzerne darauf hinweisen würde, dass sie dem wachsenden Energiehunger mit echter Intelligenz begegnen müssen, anstatt ihn mit sogenannter künstlicher Intelligenz selbst massiv zu befeuern. Anstatt dessen stellt sie immer wieder Zahlen so dar, als könnte die teure, langsame, gefährliche und dreckige Atomkraft einen Beitrag zur Klimawende leisten", fordert Stoiber ein Umdenken.

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
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19.03.25 atomstopp: Liebäugeln mit Atomstrom teuer und verantwortungslos
Laut einer OTS-Aussendung der SPÖ-Abgeordneten Julia Herr fragte der FPÖ-Politiker Axel Kassegger heute im EU-Hauptausschuss des Parlaments, ob es sich Österreich noch länger leisten könne, ohne Atomstrom auszukommen. Diese Frage ist einfach zu beantworten.
"Zwei AKWs wurden in diesem Jahrtausend im ehemaligen Westeuropa fertiggestellt. Im finnischen Olkilouto wurden bei Baubeginn 2005 Gesamtkosten von 3 Milliarden Euro angegeben. Bei der um 14 Jahre verspäteten Fertigstellung 2023 kostete der Reaktor etwa 11 Milliarden Euro. Im französischen Flamanville war bei Baubeginn 2007 vereinbart, dass der Reaktor 3,3 Milliarden Euro kosten soll. Seit kurzem läuft er - mit 12 Jahren Bauzeitverzögerung - im Testbetrieb. Die Kosten stehen unter Hinzurechnung der Finanzierungskosten bei 23,7 Milliarden Euro (nach Angaben des französischen Rechnungshofes Cour de Comptes und gerechnet zu Preisen von 2023). Nicht nur Österreich, sondern kein vernünftig wirtschaftender Staat kann es sich leisten, auf Atomstrom zu setzen", stellt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! klar.

"Aber selbst wer sich von Kosten nicht beeindrucken lässt - sie werden schließlich ohnehin von der Öffentlichkeit, also von uns allen getragen - ist dringend davor zu warnen, mit Atomstrom zu liebäugeln. Denn einerseits können AKWs zur Klimawende ohnehin keinen Beitrag leisten, dafür dauert ihr Bau viel zu lange. Anderseits produzieren sie jahrhunderttausende gefährlich strahlenden Müll, für den es niemals ein sicheres Endlager geben kann und setzen die Bevölkerung einer unkalkulierbaren Gefahr aus, wie wir spätestens seit Tschernobyl wissen", hält Stoiber fest

"Aufgabe verantwortungsvoller Politik ist, die Klimawende mit vernünftigen Einsparungen und dem raschen Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben. Wer sich von den Unsummen, die die Atomlobby bewegt, blenden lässt, beschreitet einen teuren, gefährlichen und zukunftsvergessenen Weg", so Stoiber abschließend.

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Herbert Stoiber
Telefon: +43 681/10 42 92 51
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