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11.11.25 Umweltministerium kündigt Rechtsmittel gegen Taxonomie-Urteil an
Die wesentlichen österreichischen Anti-Atom-Organisationen hatten für Freitag bereits eine Kundgebung vor dem Umweltministerium angemeldet. Diese kann nun entfallen.
Image1009 Das Umweltministerium hat heute ein Informationsbegehren von atomstopp_atomkraftfrei leben! beantwortet und darin bekanntgegeben, dass die Republik Österreich ein Rechtsmittel gegen das Urteil des EU-Gerichts zur Taxonomieverordnung ergreifen wird. Damit reagiert es auf den Druck zahlreicher Anti-Atom-Organisationen aus Österreich - darunter Anti Atom Komitee Freistadt, atomstopp_atomkraftfrei leben, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl, Gemeinsam für Sonne und Freiheit, Plattform gegen Atomgefahren Salzburg -PLAGE, Vorarlberger Plattform gegen Atomgefahren, Waldviertler EnergieStammtisch sowie die Wiener Plattform Atomkraftfrei und zahlreichen weiteren aus ganz Europa. Die für 14. November angemeldete Kundgebung vor dem Ministerium konnte daher abgesagt werden.

Die EU-Taxonomieverordnung sollte ursprünglich Investoren eine Orientierung für klimafreundliche Projekte bieten. Doch in einem Kniefall vor der Atomindustrie hat die EU-Kommission Atomstrom in das Regelwerk aufgenommen - obwohl er extrem umweltbelastend und gefährlich ist. Österreich hat dagegen geklagt, in erster Instanz jedoch verloren. Das nun angekündigte Rechtsmittel soll sicherstellen, dass Atomstrom nicht auf Grundlage der Taxonomieverordnung für nachhaltig erklärt werden und damit für Investoren interessant gemacht werden kann.
"Zwischen 70 und 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher lehnen Atomstrom ab. Mit dem angekündigten Rechtsmittel erfüllt die Bundesregierung den klaren Auftrag der Bevölkerung, sich gegen das Greenwashing von Atomstrom in der EU zu stellen", betont Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben!

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, atomstopp_atomkraftfrei leben!
+43 681 10 42 92 51
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06.11.25 Nuclear Energy Conference 2025 macht deutlich: SMR-AKW-Pläne dienen dazu, Fördertöpfe und Investorengelder anzuzapfen
Mit 100 Teilnehmer_innen war das OK-Deck in Linz bei der Nuclear Energy Conference - NEC2025 bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Besucher_innen befanden sich Bürgermeister, Gemeinderät_innen, Landtagsabgeordnete und auch 26 Schüler_innen - ein breites, interessiertes Publikum, das sich über die Atompläne in Temelín und die fragwürdige "SMR-Technologie" informierte.
Image1008 Der Physiker Matthias Englert, Experte für zukünftige Reaktorsysteme, betonte in seiner Keynote, dass zwar derzeit viel von einer "Renaissance der Kernenergie" die Rede sei, in Wirklichkeit jedoch nur eine Renaissance der Ankündigungen stattfinde. Kommerziell wettbewerbsfähige SMRs seien nicht in Sicht. Viele Systeme befänden sich nach wie vor "in der Entwicklung" - manche seit Jahrzehnten, ohne dass ein marktreifes Produkt absehbar sei. Englert wies darauf hin, dass nach der Investition von vielen Milliarden Steuergeldern die Industrie nun zunehmend auf der Suche nach Venture Capital sei. Er machte zudem deutlich, dass SMRs keine sinnvolle Option zur Bekämpfung der Klimakatastrophe darstellten.

Oberösterreichs Anti-Atom-Beauftragter Dalibor Strasky gab einen Überblick über die Energiesituation in Tschechien, die bestehenden AKWs und geplanten AKW- und Endlager-Projekte. Patricia Lorenz, Anti-Atom-Sprecherin von Global 2000 erläuterte die rechtliche Situation der geplanten SMR-Errichtung.

atomstopp-Geschäftsführer Herbert Stoiber analysierte in seinem Referat, warum die Atomlobby beharrlich auf der Bezeichnung "Small Modular Reactor" für die SMR-AKWs besteht: "Die Atomindustrie verwendet den Begriff "small", um Ungefährlichkeit und Beherrschbarkeit zu suggerieren. Das darin implizierte Versprechen, irgendwann sichere Mini-AKWs bauen zu können, hilft, viele Milliarden loszueisen. Daher haben sich die österreichischen Anti-Atom-Organisationen darauf geeinigt, das Akronym "SMR" richtigerweise als "Smart Marketing Reactor" auszuschreiben."

Das abschließende Forumsgespräch der NEC2025 wurde vom umsichtigen Moderator Markus Staudinger, Außenpolitikchef der Oberösterreichischen Nachrichten, aufgrund der großen Beteiligung des Publikums verlängert. Klima-Landesrat Stefan Kaineder unterstrich in der Debatte, dass Atomstrom überflüssig sei, wenn der Ausbau erneuerbarer Energien konsequent vorangetrieben werde. Die Atomkraft, so Kaineder, bleibe zudem die einzige Technologie, die mit ihrem radioaktiven Abfall unzähligen Generationen eine bleibende Gefahr hinterlasse.

Pressefotos (Fotos: Gerold Wagner, honorarfrei verwendbar)

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51

Hinweis: Die NEC wurde organisiert von atomstopp_atomkraftfrei leben! mit Unterstützung des Anti-Atom-Komitees und ermöglicht durch die Anti-Atom-Offensive des Landes Oberösterreich.
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